Begegnungen mit Folgen [19.11.14] by Hellen May

Begegnungen mit Folgen [19.11.14] by Hellen May

Autor:Hellen May [May, Hellen]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-10-18T22:00:00+00:00


11. Warum? …

… fragte ich mich immer wieder.

Warum sagt er mir nicht den Grund? Warum quält er mich so?

Ich raste mit hoher Geschwindigkeit die dunkle Straße entlang und erst, als das Ortsausgangsschild von Carmel an mir vorbeirauschte, trat ich auf die Bremse und das so stark, dass der Wagen abrupt zum Stehen kam. Was mach’ ich denn hier?, fragte ich mich jetzt. Deine Antworten findest du da hinten, nicht hier, redete ich mir ins Gewissen, dreh’ um und stell’ ihn zur Rede, das ist er dir schuldig. Das musste ich mir nicht zweimal sagen. Ich gab wieder Gas, wendete auf der offenen Landstraße und fuhr zurück.

Als ich dann wieder auf das Gelände von Martha's Lodge hineinfuhr, stand Evan an sein Auto gelehnt, als hätte er geahnt, dass ich zurückkommen würde.

„Sag mir warum, Evan! Du schuldest es mir!“, rief ich entschlossen, nachdem ich geparkt hatte und ausgestiegen war.

„Ja, das tue ich“, antwortete er ruhig. „Kommst du mit rein?“

Ich zögerte einen Moment, dann nickte ich und folgte ihm ins Cottage.

„Möchtest du ein Glas Wein?“

„Brauche ich eins?“

„Ich denke, ja.“

„Dann nehme ich eins.“

Evan bot mir einen Platz auf einem gepolsterten Sessel an und holte aus der Küche, die zum kleinen Cottage gehörte, eine Flasche Wein und zwei Gläser. Dann setzte er sich auf den zweiten Sessel, der in dem behaglichen Wohnraum vor einem zierlichen Holztisch stand. Er goss uns Wein ein und reichte mir ein Glas. Dann sah er mich ernst an und ich bekam Angst vor dem, was er gleich sagen würde.

„Okay, Karten auf den Tisch. Ich bin verheiratet, Brooke und zwar mit Satans Tochter.“

Doch verheiratet, dachte ich und sank in mich zusammen. Ich bin tatsächlich nur eine kurze Wochenendaffäre. Ich setzte das Glas Wein an meinen Mund und trank es in einem Zug aus. Eine schmutzige Affäre, dachte ich wieder.

„Bevor wir uns in London begegnet sind, war ich fest davon überzeugt, dass mir eine Frau nie wieder so nahekommen wird, dafür würde ich schon sorgen. Nur leider habe ich nicht mit dir gerechnet, du hattest mich sofort, nachdem du mich vor dem McNeill’s angesehen hattest.“

„Du hättest weggehen können“, redete ich dazwischen und versuchte immer noch zu begreifen, dass er mit einer anderen Frau zusammenlebte.

„Ich war unvernünftig, ja, ich hätte weitergehen sollen, aber ich tat es nicht … ich wollte es nicht.“

„Und was ist an deiner Frau so schrecklich? Wie konntest du sie heiraten, wenn sie so ein Monster ist?“

Evan schenkte mir noch Wein nach und begann zu erzählen: „Es hat vor sechs Jahren angefangen. Auf einer Benefizveranstaltung, zu der mich mein ehemaliger Freund J.T. gedrängt hatte, traf ich diese wunderschöne und kluge Frau. Wir verstanden uns auf Anhieb und da ich nie sonderlich tiefe Gefühle für irgendeine Frau empfunden hatte, dachte ich, das mit ihr wäre so etwas wie Liebe, und der Gedanke zu heiraten und Kinder zu haben, interessierte mich mehr und mehr. Auch sie hatte diesen Wunsch und so machte ich ihr einen Antrag. Nicht ganz ein Jahr verging, als sich alles veränderte. Sie war kühl, berechnend und abweisend. Wir stritten oft, sogar soweit, dass Dinge zu Bruch gingen.



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